Sonntag, 3. März 2019

Neoliberalismus und PISA, oder: H is for Harry

"H is for Harry" ist ein britischer Dokumentarfilm über einen Jungen, der zu einer Minderheit gehört, mit dem es das britische Schulsystem (ebenso wie unseres) nicht gut meint: er ist weiß und ein Junge. In dem gelinkten Artikel stehen eine Menge richtiger Sachen über die Folgen mangelhafter oder nicht existenter Bildung, und ein Satz, der mich auf die Palme bringt:
 
    The cost to the economy is put at more than £37bn a year.
     
Dass ein Fünftel der Grundschulabgänger nicht richtig lesen und schreiben kann ist ein Skandal, und warum? Weil es der Wirtschaft schadet. Es ist dieser von OECD, PISA und Schleicher durchgesetzte Begriff von Bildung, wonach nur wichtig ist, was für die Wirtschaft zählt: die Kompetenzen, die realitätsnahe Mathematik und der ganze Murks, der unser Bildungssystem (ebenso wie diejenigen in den andern westeuropäischen Ländern mit Ausnahme der Schweiz, die aber auf einem guten Weg ist) in kaum 20 Jahren dahin gebracht hat, wo es heute steht, nämlich an den Rand einer ganz großen Klippe.

Lieber Guardian: euer letzter Satz

       17th 
       Where the UK ranks for literacy among 34 OECD countries.
       It ranks 15th for numeracy.

ist nicht die Diagnose. Es ist die Krankheit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen