Sonntag, 26. April 2020

Kalkülfeindlichkeit der modernen Didaktik

Es ist unter Kochdidaktikern vermutlich unbestritten, dass man heutzutage nicht mehr kochen zu lernen braucht, weil man seinen Big Mac beim Burgershop um die Ecke abholen oder online bestellen kann. In der Mathematik ist es jedenfalls so, dass Basisfertigkeiten im Rechnen heute nichts mehr zählen, weil das Taschenrechner und CASe (mehr kennt Didaktikers nicht) besser können als Kevin und Jacqueline. Wie im Falle von Frontalunterricht wird der Kampf gegen das Rechnen zum einen verbal geführt: So wie man den lehrergesteuerten Unterricht als Frontalunterricht verunglimpft, um eine Debatte über diese Methode überflüssig zu machen, redet man im Zusammenhang mit der Beherrschung grundlegender Algorithmen von kalküllastigem Unterricht.

Ein hübsches Beispiel dazu stammt aus Timo Leuders Artikel "Nachdenken verboten" (auch dieser Titel soll den Mathematikunterricht vor Leuders als einen hinstellen, bei dem Nachdenken überflüssig war):


Ich lasse es mal dahingestellt, ob man die letzte Aufgabe wirklich so stellen sollte. Jedenfalls stehen oben die alten schlechten Aufgaben, bei denen Nachdenken verboten war, und unten die neuen guten Aufgaben, die zum Nachdenken anregen.

Kann man so sehen. Was mir auffällt, ist dass aus den alten schlechten Aufgaben im Zahlenraum bis 100 jetzt Aufgaben im Zahlenraum bis 4 geworden sind. Zufall? Wer's glaubt . . .

1 Kommentar:

  1. Würde bei der zweiten Aufgabe:
    2/2+0/4=1 und 0/2+4/4=1
    0/4+4/4=1 und 4/4+0/4=1
    gelten?
    Bei der dritten Aufgaben gibt es nur eine Lösung mit ganzzahligen Werten.
    Meine Lieblingslösung bei der dritten:
    1/(i+1)^2+1/(4/5-(2i)/5)=1
    soll der Lehrer beim korrigieren doch auch was machen (auch wenns nur die Anleitung vom CAS raussuchen ist, wie man auf Modus komplexe Zahlen umstellt).

    AntwortenLöschen