Donnerstag, 21. Januar 2021

IFO-Querdenker Wößmann

 "Schulausfall kostet zukünftige Generationen bis zu 3,3 Billionen Euro", titelt der Spiegel, das Handelsblatt redet von "Corona-Schäden am Humankapital". Ein Herr Wößmann vom IFO-Institut hat ausgerechnet, dass 18 Wochen Schulschließungen künftige Generationen 3,3 Billionen Euro kostet. Also 3300 Milliarden. Weil Journalisten zu 99,9 % von Mathematik nicht nur keine Ahnung haben, sondern sie für ihren Beruf als vollkommen irrelevant empfinden, fragen sie auch nicht nach, wie der gute Mann auf solche Zahlen gekommen ist. Man wird es ihm halt glauben müssen. Beschämender allerdings ist, dass sie auch nicht nachfragen, was die 40 Wochen gestrichener Schulunterricht bei der Umstellung von G9 auf G8 kosten wird, welche die Wirtschaft seinerzeit vehement gefordert hat. Das macht nach einem Dreisatz etwa 7 Billionen Euro, und zwar nicht nur einmal wie bei Corona, sondern regelmäßig, weil G8 jeder Generation ein ganzes Schuljahr wegnimmt.

Wo bleibt der Aufschrei? Kommt nicht? Weil es gar nicht um wirtschaftliche Benachteiligung der Kinder geht, sondern darum, Schulen und Kitas unabhängig von Inzidenzwerten (Eisenmann) offenzuhalten und gleichzeitig als einzigen Schutz vor Corona Fenster-öffnen und in-die-Hände-klatschen zu empfehlen?

2 Kommentare:

  1. Wo ist das Problem? Schulen sind "sichere Orte". Haben zumindest die NRW-Schulministerin und ihr Staatssekretär noch im Oktober 2020 gesagt (Quellen unten).

    Und damit sich an diesem Eindruck möglichst wenig änderte, hat zum Beispiel die Bezirksregierung Münster den Schulleitern im November gesagt, wie sie die Coronalage an den Schulen möglichst positiv darstellen. Die SZ berichtete: "Mit einer Handreichung für Schulleitungen zur 'Corona-Kommunikation' hat sich die Bezirksregierung Münster Propaganda-Vorwürfe eingehandelt. In dem Merkblatt, das der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf vorliegt, werden Schulleiter ermutigt, Journalisten-Nachfragen zu Corona zu nutzen, um 'Ihre Schule positiv darzustellen'." (Quelle unten)

    Nur ein Schelm fragt sich, ob die Schüler und Lehrer sicher vor Corona sind oder ob das Virus in den Schulen sicher ist.


    https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulen-duesseldorf-ministerin-schulen-in-nrw-sind-weiter-sichere-orte-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201021-99-27815

    https://www.wz.de/nrw/was-das-ministerium-zu-einer-neuen-maskenpflicht-in-nrw-schulen-sagt_aid-53561307

    https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-muenster-schulen-sollen-sich-positiv-darstellen-propaganda-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201124-99-443175

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    1. Immerhin musste man in NRW die Schulleiter ermutigen, die Lage rosarot zu sehen. Ich wünschte, das wäre hier in der Gegend auch so.

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