Die Bildung für nachhaltige Entwicklung geht auf einen UNESCO-Beschluss zurück und wird die nächsten Jahre in Deutschland, aber nicht nur da, umgesetzt. Das wird zu Änderungen in den Abiturprüfungen ab 2025 führen. Beispielsweise werden dann im Aufgabenpool des IQB (wo sonst?) solche Aufgaben zu finden sein:
Das IQB kann auch erklären, was die Schüler Lernenden dabei tun:
Auch ich finde es wichtig, Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern. Aber wenn man das nur schafft, indem man die Physik entmathematisiert und dann mit ein bisschen Umwelt, Barbie und Einhörnern anmalt, dann tut man weder den Mädchen, noch der Physik einen Gefallen, sondern ruiniert den Bildungsstandort Deutschland. Ich hätte eigentlich nicht geglaubt, dass das überhaupt noch möglich ist.
Siehe auch der neue Lehrplan Mathematik in NRW, Vergleich mit Indien & China sowie ein schönes Beispiel für "wie's einmal war" - Realschulprüfung aus den 70er Jahren:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=GhmEYB3Kq-o
Ja, darauf muss man erst einmal kommen! Die Weisheit und die Wortschöpfungskompetenz der Didaktoren im IQB und sonstwo (damit ist nicht das Ministerium für weltbeste Bildung in NRW gemeint) sind schier unerschöpflich. "Erkenntnisgewinnungskompetenz": ohne Worte.
AntwortenLöschenPaul Lockhart schreibt:
"Es gibt sicherlich keinen verlässlicheren Weg, Begeisterung und Interesse an einem Fach zu töten, als es zum Pflichtteil eines schulischen Curriculums zu machen. Es als Hauptbestandteil in standardisierte Prüfungen einzufügen, garantiert, dass das Schulsystem das Leben aus diesem Fach heraussaugt." (aus "A Mathematician's Lament" von Paul Lockhart, meine Übersetzung)
Jetzt will man auch noch die "nachhaltige Entwicklung" per Lehrplan und "Bildungsstandards" in die Köpfe der Schüler bringen. Ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen Abwicklung der Bildung und ein weiterer Kündigungsgrund ist das!
Interessant ist im übrigen, dass die Schüler die Bewertung von Technologien und Risikoeinschätzungen reflektieren sollen können. Wie wäre es, wenn die Didaktoren im IQB und sonstwo mal ordentliche "Technologiefolgenabschätzung" im Hinblick auf digitale Medien betreiben würden! Oder über die Risiken und Nebenwirkungen von gleichgeschalteten Schulen nachdenken würden!
Man kann im IQB eine solche Risikoabschätzung wahrscheinlich deswegen nicht vornehmen, weil die Damen und Herren Didaktiker die Bewertungskompetenz 7 nicht auf der Schule gelernt haben. In 15 Jahren stehen wir dann besser da.
LöschenNach der Lektüre dieses Blogeintrags musste ich mich erstmal kurz in eine Ecke setzen und weinen (wie so oft hier). Dann brachte ich doch den Mut auf und klickte auf den Link. Meine Laune hellte sich schlagartig auf, da zumindest auf meinem Smartphone die Seite überhaupt nicht brauchbar dargestellt wurde. Schön zu sehen, dass die Digitalisierungsapologeten schon an solch einfachen Dingen scheitern.
AntwortenLöschenAuf dem PC fiel mir dann Teilaufgabe 3 auf. Die ist halt leider falsch gelöst und schlecht gestellt. Wenn schon der Aufgabensteller selbst eine ungleichförmige Bewegung für Diagramm 3 ansetzt, dann hätte man durchaus erkennen können, dass man auch Diagramm 1 schafft, wenn man einen Zahn in zwei Etappen vor den Sensor schiebt. Dagegen sind 2 und 4 gemein. Zwar ist keine Einteilung der y-Achse gegeben, aber die x-Achse ist explizit gleich skaliert in allen vier Diagrammen. Wer nun annimmt, dass das auch auf die y-Achse zutrifft (ich würde keinem Schüler dafür einen Vorwurf machen), der muss sich (bei zu viel Wissen über den physikalischen Sachverhalt) über die gleiche Amplitude wundern.
Der Übergang in Teilaufgabe 7 zum autonomen Fahren kommt dann doch sehr übers Knie gebrochen daher. Wie wäre es mit dem Kriterium "Die Technologie ist aktuell verfügbar" mit Gewichtung 1? Aber vermutlich ist das nicht aus der Sicht eines Umweltaktivisten.
Auch in den Aufgaben zur Biologie ab 2025 finden sich, so mein Biologie-Kollege, reihenweise fachliche Fehler. Kein Wunder, dass die vom IQB bewerten wollen: dazu muss man nichts können.
Löschen#Franz Lemmermeyer das sehe ich auch so
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