Sonntag, 28. Juni 2020

Bluna und Antibluna

Man kann heutzutage an Universitäten lernen, wie man sich als Opfer fühlt, um die ganzen Schwierigkeiten, die einem das Leben bereithält, auf andere schieben zu können. Egal ob man Frau, schwarz, jung, trans, lesbisch oder am besten gleich alles zusammen ist, immer gibt es einen Schuldigen, von dem man unterdrückt wird. Mit einer Ausnahme natürlich: alte weiße Männer. Die braucht man deswegen, weil man sonst mit dem Finger auf niemanden mehr zeigen kann.

Diese Einteilung der Menschheit in gute und schlechte ist jetzt auch in der Mathematik angekommen. Die ist nämlich, man ahnt es, durch und durch rassistisch, weil sie von alten weißen Männern gemacht ist:



(Das Foto dieses alten weißen Manns wurde am Tag gemacht, nachdem er sich auf dem ganz frisch eröffneten AFD-Bespitzelungsportal selbst denunziert hatte.)

Prof. Dr. Rochelle Guttiérez, die victimhood unterrichtet, beklagt sich hier darüber, dass die Alt-Right-Bewegung ihre Behauptung, Mathematik sei weiß, nicht zu würdigen wusste. Ich bin beim Lesen ihrer Klageschrift nur bis zu Fußnote 2 gekommen:

        I use the term Latinx (as opposed to Latino, Latina/o, or Latin@) as a sign of 
        solidarity with people who identify as lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, 
        questioning, intersexual, asexual, and twospirit (LGBTQIA2S). 
        Latinx represents both a decentering of the patriarchal nature of the Spanish
        language whereby groups of men and women are normally referred to with 
        the “o” (male) ending as well as a rejection of the gender binary and an 
        acceptance of gender fluidity.

Ui. Wir Männer sind also auch noch an der patriarchalen Sprache schuld, weil wir damals, als wir sie entwickelt haben, die Geschlechtsflüssigkeit (kann man das so übersetzen?) nicht berücksichtigt haben. Vermutlich, wie der Schwabe sagt, mit Fleiß.

Das beste Forum bietet den Soziologieprofessoren der Sender Fox (ansonsten ein grausliger Sender, aber der einzige, der nackte Kaiser nackt nennt), der solche Geistesgrößen mit schöner Regelmäßigkeit vorführt. Hier etwa; die Einstiegsfrage ("ich bin schlecht in Mathe: bin ich zu doof, um Rassist zu sein?") und die Unverschämtheit, dass die Frau nicht mit Doktor angesprochen wurde, findet man hier:
Ich habe keine Ahnung, ob es den Gender-Sprachspezialistinnen schon einmal aufgefallen ist, dass der Artikel für Männer in "die Männer" weiblich ist. Vermutlich nicht, weil sich Gendermännchen bisher noch nicht darüber beschwert haben. Kommt aber sicher noch.

Nun ist ja auf youtube und fox alles mögliche zu finden. In der "richtigen" Wissenschaft auf "richtigen" Universitäten und "richtigen" science-blogs dagegen . . .  findet man denselben Käse.
Herr(?) Dr. Tian An Wong fragt etwa auf der Seite der  AMS (American Mathematical Society), ob Mathematik anti-rassistisch sein kann, und fühlt sich durch den Satz des Pythagoras und der Zahl pi benachteiligt:

      School mathematics curricula emphasizing terms like Pythagorean theorem
       and pi perpetuate a perception that mathematics was largely developed by 
       Greeks and other Europeans.

Wenn es denn nun aber so war? Natürlich haben auch Babylonier und Ägypter ihren Teil beigetragen, aber die erwähnt man besser nicht, sonst kann man nicht mehr so laut "Ich bin ein Opfer" rufen. Dass dieser Kasper auch noch Chanda Prescod-Weinstein zitiert, die mit Abstand d***ste Astrophysikerin aller Zeiten, ist da keine Überraschung mehr. 

Vanessa Rivera-Quinones zitiert Wong auf derselben AMS-Seite und verspricht gar eine Definition von Anti-Rassisten, die sie von  Ibram X Kendi hat. Nun könnte man meinen, eine Mathematikerin wüsste, was eine Definition ist, selbst wenn sie bisher eher in Sachen diversity aufgefalllen ist als mit ihren partiellen Differentialgleichungen, die sie eigentlich studieren sollte. Ist aber nicht so:

      There is no such thing as a “not-racist” policy, idea, or person.
      [. . . ] All policies, ideas, and people are either being racist or antiracist.

Das ist natürlich keine Definition. Das ist dummes Geschwätz. Kann ich auch, ohne mich anzustrengen: Man ist entweder Alkoholiker oder Antialkoholiker. Veganer oder Antiveganer. Leute, die in Schubladen denken, sind schlimm genug. Wenn man nur zwei Schubladen hat, spricht man von Schwarz-Weiß-Denken, selbst wenn der Autor schwarz ist. Die Hautfarbe von Pierette McKamey, einer Schulleiterin in San Francisco, kenne ich nicht, aber man kann auch so sagen, dass sie die rassistischste  Antirassistin ist, der ich bisher über den Weg gelaufen bin:

        Anti-racist teachers take black students seriously. They create a curriculum with 
       black students in mind,

Antirassismus ist für Schwarze schreiben. Freiheit ist Sklaverei. Das war auch ein Zitat: George Orwell in 1984.




 






Samstag, 27. Juni 2020

Leben auf fremden Planeten entdeckt!

Was die Astronomie seit Jahrzehnten vergeblich versucht hat, nämlich den Nachweis extraterrestrischen Lebens, ist der Erziehungswissenschaft jetzt gelungen. Professor Dr. Ullrich Bauer, Erziehungswissenschaftler an derjenigen Fakultät, die  Heymann in den 90er Jahren mit seinen Thesen zu "Sieben Jahre Mathematikunterricht ist genug" habilitiert hat, sagt in einem Spiegel-Interview:

      Es gibt eine Tabuneigung im Bildungsbereich: Man kritisiert 
      die Arbeit von Lehrkräften nicht.

Ganz offensichtlich kann dieser Bildungsforscher nicht vom Planeten Erde stammen. Schade, dass es sich hierbei offenkundig nicht um eine intelligente Lebensform handelt.