Ein letztes Mal zu Kletts grausligem Machwerk. Schon letztes Mal haben sich die Autoren nicht entblödet, nach dem Abstand eines Storchs um 14:00 h zu einem anderen um 11:30 h zu fragen. Man will also nicht einmal mehr den Anschein erwecken, es könnte um ein reales Problem gehen. Das gilt auch für punktförmige Feen, die sich - man ahnt es schon - geradlinig und mit konstanter Geschwindigkeit durch Deutschland bewegen:
Auch hier scheint wichtig zu sein, dass t in Minuten gemessen wird, denn sonst stünde es ja nicht da. Vielleicht gehört diese Angabe ja aber auch zu einer ganz anderen Aufgabe?
Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung habe, wie man diese Aufgabe ohne zusätzliche Annahmen lösen soll. Eine Annahme, die sich aufdrängt, ist die, dass die Autoren keinen blassen Schimmer davon haben, was sie da eigentlich machen.
Wichtig scheint ebenfalls zu sein, dass man sich einen punktförmigen Zeppelin vorstellen kann. Aus diesem Grunde gibt's ein Bildchen dazu:
Hier ist die Zeiteinheit nicht wichtig, sonst stünde sie wohl da. Auch die Längeneinheit sucht man vergeblich, ebenso wie einen Hinweis darauf, wo der Boden ist. Vielleicht gibt es aber auch keinen Boden - zumindest die Qualität der Bücher bei Klett und anderen Schulbuchverlagen wird ja neuerdings auf einer nach unten offenen Skala gemessen.
Dass sich schneidende Geraden ohne Schnittpunkte auskommen können, ist auch so eine Neuheit:
Da die Stützvektoren hier keinerlei Rolle spielen, hätte man ja bei g und h den gleichen nehmen können und so vermieden, dass man sich blamiert. Aber das setzt die Fähigkeit zum Denken voraus.
Die vielleicht grusligste Aufgabe aus einem heutigen Schulbuch in reality maths ist die folgende:
Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass wir solche Aufgaben nicht in der Oberstufe, sondern in der Grundschule gerechnet haben. Und wir haben in der Regel, im Gegensatz zu den Autoren, das richtige Ergebnis erhalten.