Sonntag, 21. Januar 2024

GDL

 Dass die Bahn es schafft, immer noch schlechter zu werden, obwohl man das kaum für möglich hält, hatte ich unlängst schon erwähnt. Am Silvester jedenfalls fielen hier fast alle Züge aus - ich vermute, die Lokführer wollten lieber zu Hause böllern als zu arbeiten. Während des Streiks lief auch nicht viel, obwohl die GoAhead damit eigentlich nichts zu tun hat - aber weil sie die Schienen der DB benutzen und die Weichen in Stellwerken von DB-Mitarbeitern gestellt werden, führt der Streik bei der DB automatisch zu Ausfällen bei ganz anderen Unternehmen. So bei einer Zugfahrt von Ulm nach Jagstzell: in Aalen steht der Zug eine halbe Stunde, und es war nicht klar, ob er überhaupt fährt. Dann fährt er los bis Goldshöfe und hält dort an; Durchsage: man wisse nicht, wann oder ob es weitergeht. Nach einer halben Stunde die Durchsage, man möge sich Taxis rufen, es geht nicht weiter. Alle raus zum Telefonieren; nachdem die Leute Bekannte angerufen hatten, die sie abholen sollten, kam die Durchsage, dass es jetzt doch weitergeht. Also alle wieder rein bis auf diejenigen, deren Chauffeure schon unterwegs waren.

Letzte Woche 20 min Verspätung eines MEX13, der zwischen Crailsheim und Aalen verkehrt. Der Zug steht 200 m weiter hinten auf den Gleisen, fährt aber nicht los. Eine Frau erzählt, dass sie vor Weihnachten in Ulm hängen geblieben sei; keine Verbindung mehr, die Bahn brachte warme Decken und Tee, damit die gestrandeten Fahrgäste im Zug übernachten konnten. Immerhin. Dann sieht sie einen weißen Mercedes herfahren und sagt: "Da kommt der Lokführer!". Sie fährt dort regelmäßig und weiß nicht nur, dass der entsprechende Mann regelmäßig zu spät kommt, sondern kennt sogar sein Auto. In der Tat ging der Mann von seinem Auto über die Gleise zu seinem Zug und fuhr mit 20 min Verspätung los. Fachkräftemangel.

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